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This Interview is in German

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Interview Sam Firstenberg

Sam Firstenberg ist eine Action Ikone! Sein Name ist untrennbar mit den legendären Cannon Studios verbunden, durch Filme wie American Fighter, Revenge of the Ninja oder Avenging Force.

Hallo Herr Firstenberg, erst einmal danke das Sie sich Zeit nehmen. Es ist wirklich eine Ehre das sie meine Fragen beantworten.

Es ist mir eine Freude.

Lassen sie mich am Anfang beginnen:

Wann begann ihre Liebe zum Film und wie sind Sie ins Filmbusiness gekommen?

Ich glaube meine Liebe begann als ich sehr jung war und jede Woche in meiner Nachbarschaft in Jerusalem ein Kind besuchte. Ich sah immer Doppelvorstellungen am Nachmittag und ich erinnere mich wie fasziniert ich war. Ich bin Jahre später, mit 21 in das Business gekommen als ich nach Hollywood zog um meinen Traum vom Filme machen zu realisieren und um dort eine Filmschule zu besuchen.

Sie haben eine Menge für die legendären Cannon Studios gearbeitet, wie entstand der Kontakt zu Golan und Globus?

Während ich die Filmschule besuchte, traf ich Menahem Golan auf einer Neujahresparty in Los Angeles und er bot mir an, an einem Film mitzuarbeiten den er in Hollywood produzierte und dabei gleichzeitig Regie führte. <
Das war ein Gangsterfilm, Lepke mit Tony Curtis und mein Job war dann der des Assistenten, grundsätzlich für war ich für alles mögliche zuständig.
Menahems Partner bei diesem Film war Yoram Globus. Nach Beendig und der Produktion arbeitete ich weiter für Golan und Globus in verschiedenen Rollen aber meistens als Regieassistent, aber das
alles bevor sie Cannon Films erwarben.

Was sind Ihre Erinnerung an die Zusammenarbeit mit Ihnen? In Ihrer Zeit bei Cannon, hatten Sie da auch Kontakt mit anderen Regisseuren die für Cannon arbeiteten?

Golan und Globus kauften Cannon Films 1980 und ich kam als Regisseur zur selben Zeit an Bord, nachdem Sie mir halfen meinen ersten Film: One More Chance, zu finanzieren und zu vertreiben. Meine folgenden Filme die ich für Sie drehte, waren Actionfilme: Revenge of the Ninja und Ninja 3: the Domination und für mich waren das grandiose Erfahrungen, persönlich sowie beruflich. In der Regel gaben Sie mir dass Skript und ließen mich bei den Dreharbeiten in der Regel in Ruhe und forderten oder schlugen etwas erst vor dem Ende des Editierens. So hatte ich meine Freiheit, meine Kreativität auszuleben und so Regie zu führen wie ich es wollte. Während meiner Zeit bei Cannon traf ich auf den Korridoren immer mal wieder auf andere Regisseure und es entstanden auch Freundschaften zu Joseph Zito, Tobe Hooper, J. Lee Thompson, Albert Pyun, Sheldon Lettich.

Sie sind am berühmtesten für ihre Arbeit an den Ninja Filmen, aber lassen Sie mich erst einmal eine Frage stellen zu dem Ninja Film bei dem sie nicht Regie führten. Was ist ihre Meinung zu Enter the Ninja und der Entscheidung Franco Nero als Hauptdarsteller zu casten?

Franco Nero als Hauptdarsteller und Ninja in Enter the Ninja zu besetzen war eine verrückte Idee, aber so weit ich das weiß, geschah das durch Zufall als Menahem Golan, der Regisseur, Franco Nero in einem Aufzug in Manila traf, als dieser einen Film in Manila drehte.
Bei Enter the Ninja war ich nicht am Dreh beteiligt.

Sie drehten Return of the Ninja und Ninja III: Domination mit Sho Kosugi. Wenn Sie an diese Filme zurückdenken, warum glauben Sie war Sho der perfekte Darsteller für einen Ninja Film?

Als ich den Auftrag für die Regie bei Revenge of the Ninja bekam, war Sho Kosugi bereits als Hauptdarsteller verpflichtet worden. Eigentlich sollte ein anderer Regisseur den Film drehen, aber der Film landete schlussendlich bei mir. Sho war die perfekte Besetzung, weil er einfach perfekt war. Sho Kosugi ist ein Meister der Martial Arts der weiß was er tut, er hatte auch den richtigen Look und das Drehbuch wurde um seine Person herumgeschrieben. Er war der richtige Mann, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort um die Welt der Ninja dem westlichen Publikum nahe zubringen.

Mit Michael Dudikoff und Steve James drehten sie ihren bekanntesten Film: American Fighter/Ninja! Warum denken Sie ist dieser Film oder die American Fighter Reihe generell so beliebt ist bei den Fans?

Americen Fighter/Ninja, ist tatsächlich der berühmteste Film den ich in meiner Karriere gedreht habe. Wie Sie wissen ist es sehr schwierig, beinahe unmöglich, zu bestimmen warum ein Film beliebter oder erfolgreicher ist als ein anderer. Wenn die Produzenten das Geheimnis wüssten, dann wären sie alle Millionäre. Ich glaube die Gründe für den enormen Erfolg von American Fighter sind A. Das Charisma von Michael Dudikoff als American Fighter. B. Die unschuldige Natur der Geschichte mit dem widerwilligen Held eingebunden in eine Geschichte einer Freundschaft und einer jungen Liebe. Und C. Der vergleichsweise prachtvolle und detallierte Look des Films, der Spannung, die Aufregung und die Einbeziehung des Publikums durch die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wurde.

Persönlich mag ich American Fighter II sogar etwas mehr als den ersten (es ist einer meiner absoluten Favoriten), es ist mehr ein Buddy Movie, er macht so unglaublich viel Spaß. Was machte auch Ihrer Perspektive das Duo Dudikoff und James so speziell?

Auch das ist schwierig zu sagen, aber es gab auf jeden Fall eine spezielle Chemie auf der Leinwand zwischen Dudikoff und James. Das Publikum glaubte und identifizierte sich wirklich mit dieser ungewöhnlichen und wundervollen Freundschaft zwischen diesen beiden. Die Magie geschah auf der Leinwand, so funktioniert das Kino.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist der beste Film den Sie gemacht haben Night Hunter (Avenging Force)! Wieder mit Steve James und Michael Dudikoff, doch dieser Film ist viel dunkler und härter. Was hat Sie am meisten am Skript beeindruckt?

Auch meiner Meinung nach ist Avenging Force der beste Action Film bei dem ich Regie geführt habe. Das Skript wurde vom britischen Schauspieler und Drehbuchautor James Booth geschrieben und als ich es las, verliebte ich mich sofort in es. Es war eigentlich für Chuck Norris gedacht, aber er verzichtete und so kam es in unsere Hände und während des Drehs änderten wir nicht ein Wort des Skripts, so gut war es. Was mich am meisten daran faszinierte war die solide Geschichte, die interessanten Charaktere und auf seine Art beinhaltet es auch so etwas wie eine politische Warnung. Zusätzlich fühlte ich schon beim Lesen alleine das mysteriöse und die Vielschichtigkeit.

Spezielle Erinnerungen an die Dreharbeiten?

Ich habe viele spezielle Erinnerungen an die Dreharbeiten von Avenging Force in New Orleans!

Es war eine sehr komplizierte und herausfordernde Produktion, wer den Film gesehen hat der erkennt das wir eine Mardi Gras Parade nachgestellt haben, wir haben ein Cajun Dorf aufgebaut, es gab eine Actionszene in einem brennenden Haus und wir verbrachten viele regnerische Nächte in den Sümpfen um den finalen Kampf zu filmen. Alle diese Aufgaben waren sehr herausfordernd und schwierig umzusetzen. Persönlich empfinde ich große Befriedigung eine aufregende und mitreißende Geschichte zu erzählen und meiner Ansicht nach ist Avenging Force eine solche.

Haben Sie noch Kontakt zu Michael Dudikoff? Ihre persönliche Meinung zu ihm?

Ja, Michael lebt nicht allzu weit weg von mir und obwohl er sehr beschäftigt ist und ein toller Vater zweier wundervoller Kinder, sind wir immer mal wieder in Kontakt.

Riverband, mit Steve James als Hauptdarsteller, ist ein sehr seltener Film. Ich würde sagen, das speziell in Deutschland nicht viele Menschen den Film gesehen haben. Was würden Sie jemanden sagen der den Film nicht gesehen hat, warum sollte er versuchen ihn zu sehen?
Die Wahrheit ist das auch hier in Amerika nicht viele diesen Film gesehen haben. Er wurde produziert von einer Person mit keinerlei Erfahrung im Filmemachen, aus seinem Privatvermögen und dann von ihm an einen kleinen Distributor verkauft der nicht wirklich mit dem Film etwas anzufangen wusste. Es ist ein sehr ungewöhnlicher und einmaliger Film mit dem Thema Rassenunterdrückung so wie es ihn noch nicht zuvor oder danach gab. Er wurde nur sehr begrenzt auf VHS veröffentlicht, es gibt ihn nicht auf DVD, aber falls ein Leser die Chance hat ihn zu sehen, dann sollten sie die Chance wahrnehmen um einmal einen anderen Blickwinkel auf den tiefen Süden Amerikas (Story spielt in Alabama) in den 1960er zu erhalten.

Ich denke Steve James hätte eine größere Karriere verdient gehabt. Er war so voller Charisma, was machte ihn Ihrer Meinung nach so speziell?

Es ist so wie wie Sie gesagt haben, er hatte einfach eine Riesengroße Präsenz und ein grandioses Charisma auf der Leinwand. Er war auf dem Weg, ein großer schwarzer Action Held zu werden, aber tragischerweise wurde sein Leben und seine Karriere zu früh beendet.

Gab es jemals Pläne das sie Filme mit den anderen berühmten Cannon Stars Charles Bronson und Chuck Norris drehen sollten?Charles Bronson arbeitete nur mit Regisseuren die er kannte, J. Lee Thompson und Michael Winner, aber keinen anderen. Ich war vorgesehen Missing in Action III mit Chuck Norris zu drehen. Wir trafen uns ein paar mal während der Vorbereitung, aber ich musste aus familiären Gründen absagen und so übernahm Aaron Norris.

Was ist Ihrer Meinung nach das Vermächtnis der Cannon Studios und von Golan und Globus?

Cannon Films produzierte vornehmlich Genre B-Movies für Filmenthusiasten auf der ganzen Welt und das in großem Volumen. Sie haben sicherlich ihren Abdruck in der Popkultur hinterlassen.

Sie wurden für den Dokumentarfilm über die Cannon Studios, Electric Boogaloo, interviewt. Haben Sie die Doku gesehen? Viele sagen sie ist zu oberflächlich und das Sie sich zu sehr über Golan und Globus lustig macht. Ihre Meinung dazu?

Ja, Ich habe die Doku gesehen und es ist wahr das Sie sich mit den dunklen Seiten des Unternehmens beschäftigt, aber gleichzeitig zeichnet Sie ein umfassendes Bild worum es bei Cannon eigentlich ging. Vielleicht macht eines Tages jemand eine Doku über den Glanz von Cannon und die Freude die ihre Produktionen so vielen B-Movie Liebhabern auf der ganzen Welt beschert hat.

Inwieweit hat der Niedergang der Cannon Studios die Filmlandschaft verändert? War es für Sie schwierig im Nachgang Aufträge als Regisseur zu bekommen?

Die Filmlandschaft änderte sich Ende der 90er, aber nicht weil Cannon verschwand oder ähnliche Firmen wie Carolco, sondern aufgrund von wirtschaftlichen Gründen. Diese Firmen waren sehr abhängig vom Heimvideomarkt in dieser Zeit. Irgendwann begannen die großen Studios damit, mit großem Budget den gleichen Typ von Filmen zu produzieren wie die kleinen Studios mit kleinem bis mittlerem Budget und so endete diese Ära. Da ich kein Regisseur von groß budgetierten Filmen der großen Studios war, wurden mir und anderen Regisseuren Filme angeboten mit sehr geringem Budget und sehr kurzer Drehzeit. Ich habe dann entschieden solche Filme nicht zumachen und hörte somit nach 25 Filmen auf Regie zu führen.

Sie arbeiteten auch fürs Fernsehen, Sie drehten mehrere Episoden für die Serie: Tropical Heat. Was sind die größten Unterschiede zwischen Film und Fernsehen?

Beim Drehen fürs Fernsehen gibt es andere Herausforderungen. Die Hauptaufgabe für einen Regisseur im Fernsehen ist es die Produktion im Budget und im Zeitplan zu halten. Weil eine Episode nach der anderen gedreht werden muss, ist kein Raum dafür den Zeitplan zu überziehen. Im Fernsehen ist der Produzent der König und nicht der Regisseur. Für mich war somit die Regie bei mehreren Episoden von Tropical Heat eine professionelle Herausforderung und eine Lektion wie man viele Probleme in kurzer Zeit lösen muss.

American Samurai ist auch ein Kult Film. Es stellte das Debut von Marc Dacascoc dar und es markierte den Beginn ihrer Zusammenarbeit mit David Bradley, mit dem Sie folgend vier Filme zusammen drehten. Was mögen Sie an American Samurai?

Die Wahrheit ist das ich nicht so begeistert über American Samurai bin. Der Grund ist das es der einzige Film von mir ist, der von den Produzenten nach Fertigstellung des Schnitts massiv verändert wurde. Sie veränderten die Erzählstruktur und den Verlauf der Geschichte indem Sie Szenen verschoben und Szenen hinzufügten, die das Geheimnisvolle des Films auflösten. Das Geheimnisvolle war immer ein Kernelement meiner Martial Arts Filme.

Was machte ihre Beziehung mit David Bradley so besonders?

David Bradley und ich hatten ein gutes Verständnis über die Art von Filmen die wir machen wollten und wie. Er vertraute mir bei der Regie und ich wusste das er als Darsteller abliefern würde.

Ich sah vor ein paar Monaten Operation Delta Force und es hat einen ziemlich großartigen Cast. Sie machten diesen Film für Millenium Films noch bevor sie hoch budgetierte Actionfilme machten wie die Expendables. Was sind ihre Erinnerungen an diese Zeit und die Arbeit für dieses aufstrebende Filmstudio?

Bevor die Firma Millenium Films wurde, wurde sie Nu Image genannt und war spezialisiert auf Low Budget Actionfilme. Ich war von Anfang an dabei als ich für Sie Cyborg Cop 1 und 2 mit David Bradley und Operation Delta Force mit Ernie Hudson und Jeff Fahey drehte.

Wir machten alle diese Filme in Südafrika wo die Leiter der Firma her kamen. Ich liebe Afrika aber die Arbeit dort war viel anstrengender und herausfordernder als die Arbeit für Cannon. Für Nu Image drehte ich später noch The Alternate mit Eric Roberts und Spider II.

Ein eher untypischer Film war McCinsey's Island mit Hulk Hogan, Grace Jones und dem großartigen Robert Vaughn. Hogan und Jones sind keine typischen Schauspieler, wie war die Zusammenarbeit mir diesen beiden? Was denken Sie grundsätzlich über diesen Film?

Der Film war ungewöhnlich von der Story bis zum Casting. Es war keine normale Produktion, aber aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit hatten wir viel Spaß bei den Dreharbeiten. Der ganze Film wurde in Florida gedreht und zu dieser Zeit war Hulk Hogan ein riesiger Wrestling Star und so gab es jeden Tag Scharen von Kindern die ihn sehen und sein Autogramm haben wollten und er war sehr nett zu ihnen.

Wie Sie sagten, er ist kein Filmschauspieler, aber es machte Spaß mit ihm und Grace Jones zu arbeiten und es war eine großartige Möglichkeit Robert Vaughn kennenzulernen. Wie Sie wahrscheinlich wissen gab es auch eine deutsche Schauspielerin in dem Film, Anya Hoffmann.

Sie haben mit vielen berühmten und sehr guten Schauspielern gearbeitet. Wer hat Sie am meisten beeindruckt? Bereuen Sie mit irgendjemanden nicht die Chance gehabt zu haben einmal zu arbeiten?

Ich war extrem beeindruckt vom Handwerk und der Professionalität von Eric Roberts und Margaret Every, aber natürlich hätte ich es geliebt mit vielen großartigen Schauspielern und Schauspielerinnen zu arbeiten. Die Schauspieler sind für den Regisseur das entscheidende Element um seine Geschichte zu erzählen und Emotionen zu übermitteln und deshalb liebt jeder Regisseur mit großartigen Schauspielern zu arbeiten.

Wenn Sie an ihre lange Karriere zurückdenken, an welchen Film oder welche Errungenschaft sind Sie am meisten stolz?

American Fighter ist mein bekanntester Film und erreichte die meisten Zuschauer auf der ganzen Welt. Er hat auch die größte Zahl an hingebungsvollen und enthusiastischen Fans, aber meiner Meinung nach ist Avenging Force der bessere Action Film. Breakin 2, Electric Boogaloo ist meiner Meinung nach ein ikonisches Musical über die 80er und auf diesen Film, abseits des Action Genres, bin ich auch sehr stolz

Sind in der Zukunft andere Projekte geplant, vielleicht als Regisseur?

Nicht dass ich wüsste.

Danke für Ihre Zeit Mr. Firstenberg! Es war eine Ehre und eine Freude!
Für mich war es auch eine Freude!

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