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This Interview is in German

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Sam Firstenberg
Interview

Regisseur Sam Firstenberg muss eigentlich nicht mehr großartig vorgestellt werden. Bei Cannon bekannt geworden, hat er längst zu Kult erhobenen Filmen wie "American Fighter" seinen Stempel aufgedrückt und lange Jahre Top-Action verantwortet. Mit dem Niedergang von Cannon kam dann auch seine Karriere ins Stocken. In den letzten Jahren war es ruhig um ihn und seine letzten Filme konnten die Klasse früherer Tage nicht mehr ganz halten. Nichtsdestotrotz arbeitet er jetzt auf anderen Gebieten und hat zuletzt ein Ed Wood - Projekt fertiggestellt.


mhtml:file://C:\Users\Sam\Documents\Shmulik's%20Folders\Interviews\Interview%20with%20Sam%20Firstenberg,%20Online%20Filmdatenbank,%20Andre,%20German.mht!file:///C:\Users\Iris\Documents\Shmulik's%20Folders\Interviews\OFDb%20-%20Die%20Online-Filmdatenbank_files\interview_firstenberg1.jpgSam Firstenberg ist ein sehr umgänglicher Interview-Partner, der mich gleich eingangs mit Informationen und Fotos überrollte, durch die ich mich erst einmal kämpfen musste. Der Fall lag ähnlich wie bei Isaac Florentine. Wenn ich noch Fragen hätte, die das Material nicht aufklärt, würde er sie mir beantworten. Das Interview lief angesichts dessen, dass er wohl viel zu tun hat, auch relativ flott.

An dieser Stelle auch ein zweites Dankeschön an Nils aka
McClane, der das Interview übersetzte und damit die fixe Veröffentlichung sicherstellte.


Have fun!


Sam, ich konnte "
The Interplanetary Surplus Male and Amazon Women of Outer Space" bisher noch nicht sehen, aber du hast es in den letzten Jahren ja etwas ruhiger angehen lassen. Hast du dir nur eine Auszeit genommen oder arbeitest du zurzeit an neuen Projekten?

Ich arbeite die ganze Zeit an neuen Projekten.

Glaubst du zukünftig noch einmal einen Ninja-Film zu drehen? "American Fighter" und "
Revenge of the Ninja" haben dir ja immerhin einen legendären Namen eingebracht. Ist eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte nach all den Jahren für dich eine denkbare Möglichkeit oder hälst du das Genre für tot und suchst nach neuen Herausforderungen?

Heutzutage ist kein Produzent bereit in einen Ninja-Film zu investieren, ich weiß nicht wieso. Vielleicht glauben sie nicht daran, dass er Geld machen würde. Jetzt eine Fortsetzung zu drehen wäre toll. Vielleicht wäre eine deutsche Firma an einem derartigen Sequel interessiert. Ich glaube nicht, dass das Genre tot ist.

Welchen deiner Filme magst du am liebsten und warum bevorzugst du ihn?

Ich mag "
Electric Boogaloo", denn er ist voller Witz, hat eine positive Attitüde und ist voller elektrifizierender Energie. Außerdem "American Ninja", der eine ganz besondere Ausstrahlung von Unschuld, wahrer Freundschaft, Liebe und jugendlichem Idealismus besitzt.

Sam with Shabba-Doo, Lucinda 1.jpg

Wo liegen deine Vorbilder und welche Filmemacher haben dich entscheidend mit beeinflusst?

Ich würde sagen
John Ford und Akira Kurosawa.

"
Quicksand" vereinte dich wieder mit Michael Dudikoff. Es war sein letzter Film, bevor er sich aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat. Welcher Weg führte euch nach so vielen Jahren wieder zusammen? War da nur der Zufall mit im Spiel oder hast du dich mit ihm darüber unterhalten noch einmal gemeinsam einen Film zu drehen? Hat er mit dir einmal über seine Entscheidung gesprochen und hast du noch Kontakt zu ihm?

Die Produzenten von "Quicksand" waren an Dudikoff interessiert, also habe ich ihn kontaktiert und ihm das Drehbuch geschickt. Ich weiß nicht, was er zur Zeit macht.

Nach deinem Second Unit Job bei "
Crocodile" unter Tobe Hooper hast du mit "Spiders II: Breeding Ground" deinen eigenen Tierhorrorfilm gedreht. War das bereits ein fertiges Projekt zu dem dich Nu Image nur hinzugezogen hat oder hast du es selbst entwickelt? Immerhin hast du dich vorher ja mit Ninjas und Cyborgs größtenteils auf Action konzentriert und plötzlich drehst du einen Horrorfilm.

Ja, das war ein Nu Image Projekt und nachdem ich mit Tobe zusammen gearbeitet hatte, fragten sie mich ob ich Regie führen wolle. Fantasy Horror unterscheidet sich nicht viel von Fantasy Action.

Hast du eigentlich noch Kontakt mit deinen früheren Darstellern wie
David Bradley or Shô Kosugi? Denkst du, du würdest noch einmal mit ihnen zusammenarbeiten?

David Bradley ist zurück nach Texas and Shô Kosugi ist zurück nach Japan, sodass ich heutzutage zu keinem von ihnen mehr Kontakt habe.

"
American Samurai" war dein erster von vielen Filmen mit David Bradley. Wo lagen die Unterschiede zwischen der Zusammenarbeit mit ihm und Dudikoff oder Mark Dacascos?

Bradley und Dacascos sind trainierte Kampfsportler, was Dudikoff nicht war, aber er war sehr athletisch und lernte die Martial Arts Choreographie sehr schnell. Bradley war mehr in Choreographie und Inszenierung der Kämpfe involviert.

In den letzten Jahren hast du meist für Nu Image gearbeitet. Glaubst du in näherer Zukunft für sie noch einmal Filme wie "
Cyborg Cop" oder "Operation Delta Force" inszenieren zu können? Wie ist deine Beziehung zum wohl letzten großen B-Movie-Studio?

Selbst Nu Image, das "letzte B-Movie Studio" wie du sie nennst, machen keine Low Budget B-Filme mehr. Zur Zeit machen sie nur hoch budgetierte Filme mit großen Stars. Daher weiß ich nicht, wie es weitergeht bis der nächste "B-Movie" Produzent daherkommt.

Wie ist deine Meinung zur Entwicklung von B-Movies? Seit Ende der Neunziger sinken die Budgets deutlich, die Kosten steigen und jedes zweite Studio dreht nur noch in Osteuropa. Ich vermisse oft die Seele und das Herz in diesen Produktionen im Gegensatz zu den wesentlich unterhaltsameren Pendants der Achtziger und Neunziger. Wie entstand dieser negative Trend?

Ja, da hast du recht, die Budgets werden kleiner und kleiner. In den 80ern haben wir bei Cannon Film für 2 Millionen Dollar oder mehr gedreht. Damals gab es große Actionszenen, interessante Drehorte und Unterhaltungswerte. Heutzutage versuchen Produzenten stets die gleichen Actionfilme für 400.000 Dollar in Europa zu drehen und das ist nicht dasselbe.

Glaubst du es gibt noch einmal einen Weg zurück in eine gesunde, erfolgreiche B-Movie-Zeit, wie sie es einst in den Achtzigern gab oder war das eine Ära, die nie wieder kommen wird?

Nach Ende der Achtziger haben die Studios das B-Actiongenre für sich entdeckt und es auf die High Budget Ebene gehoben. Diese Entwicklung hat die Low Budget B-Firmen gekillt, die nicht mit den Großen mithalten konnten.

Wie denkst du über den Einsatz von Stock Footage? Ich weiß, dass du es nur sehr selten, minimal und dann auch nur ergänzend einsetzt (Ich glaube Operation Delta Force" and "The Alternate" besaß ein wenig...), aber meiner Meinung nach ist das eine speziell seit Ende der Neunziger unattraktive Maßnahme. Mehr und mehr Regisseure nutzen es schamlos als ein legitimes Werkzeug und "stehlen" komplette Actionsequenzen von anderen Kollegen. Ist das wirklich nötig oder einfach wesentlich billiger für die Produzenten Stock Footage einzukaufen?

Ich kann Stock Footage nicht ausstehen. Produzenten benutzen es jetzt immer häufiger um Geld zu sparen. Regisseure mögen das nicht.

Die Popularität von "American Fighter" ist ungebrochen. Der Film war ein großer Erfolg und zog 4 Fortsetzungen nach sich, wovon du eine noch selbst inszeniert hast. Wie denkst du nach diesen vielen Jahren über den Film und die Fortsetzungen?

"American Ninja" hat viel Spaß gemacht: ein gut balancierter Film mit einem guten Mainplot, etwas Mystery, ordentlichem Zweitplot, nettem Romantikpart, toller Hintergrundgeschichte, einem schönen unschuldigen Helden und einem herrlichen Sidekick. Am besten war jedoch die Menge aufregender Action, wunderbar choreographiert und an einem exotischen Ort gedreht. Das erste Sequel war nicht schlecht und wurde wohlwollend aufgenommen, doch die anderen Fortsetzungen hielten nicht, was man sich davon versprach.

Am Anfang von "
American Ninja 2: The Confrontation" gibt es eine Szene in der Michael Dudikoff und Steve James auf der Insel eintreffen und das Büro des dortigen Kommandeurs betreten. Aber nach dem Gespräch verlässt zusammen mit Steve James jemand anders den Raum, der definitiv nicht Dudikoff ist. Wer ist das und warum war Dudikoff in dieser Szene nicht zugegen?

Ich habe mir gestern den Film noch einmal auf DVD angesehen und ich war überrascht herauszufinden, dass du Recht hast. Es ist nicht Dudikoff. Ich kann mich nicht daran erinnern, warum Michael für diese Szene nicht zur Verfügung stand. Das war sein Double. Ich denke wir haben diese Szene ausgewählt, weil wir keinen anderen Shot hatten. Wir hatten gehofft, dass dies niemanden auffällt, aber offenbar hast du es gemerkt.
Sam with Dudikoff & James.JPG

Hast du noch irgendwelche Erinnerungen an Steve James? Wie war er so am Set außerhalb der Kamera?

Ein großartiger Mensch mit einem großen Herzen, ein sehr disziplinierter, hart arbeitender Schauspieler und Kampfsportler, ein Spaßvogel, den man gerne um sich hatte.

Dein Name und Cannon sind untrennbar miteinander verbunden und du hast ja auch später noch für Global Pictures gearbeitet. Kannst du uns ein paar Hintergrundinformationen darüber geben warum Cannon die Pforten schloss? Ich hörte, dass die Budgets zu sehr anstiegen und die Filme zu wenig Geld einbrachten, aber war das alles? Wie ist deine Beziehung zu Yoram Globus und Menahem Golan heute?

Ich hatte mit der finanziellen Seite von Cannon nichts zu tun, aber ich denke du hast Recht: Gegen Ende begannen sie sehr große Filme mit viel Budget zu machen und mussten viel Geld von Banken leihen, um sie zu finanzieren. Als die großen Filme nicht gut an der Kasse liefen, schlossen die Banken Cannon. Heutzutage sind Golan und Globus zurück in Israel und ich habe keinen Kontakt mehr zu ihnen.

Die Ninja-Filme, genau wie viele Cannon-Filme zu dieser Zeit, hatten relativ niedrige Budgets. Hat dich das jemals irgendwie kreativ beim Drehen eingeschränkt?

Die Cannon Filme waren nicht so niedrig budgetiert, der Drehplan umfasste üblicherweise 8 oder 9 Wochen, immer zwei Units, manchmal sogar drei und eine Woche zusätzliches Drehen nach Bearbeitung des Rohschnitts. Das Budget betrug damals zwischen 2 und 3 Millionen, sodass es nicht das Megabudget war, aber alles andere als schlecht.

Viele deiner Filme bei Cannon hatten ja Stereotypen, Klischees, waren sehr brutal und hatten übertriebene Actioneinlagen. Wie denkst du denn rückwirkend über diese damals immer wieder auftretenden Elemente in deinen Filmen?

Ich hatte nicht vor die Cannon Film ernst wirken zu lassen, sie sollten Spaßfilme sein. Daher sind die Stereotypen und die over the top Action gewollt, damit Actionfans sie einfach nur gucken können, sich entspannen und eine angenehme Zeit verbringen.

Zuletzt Platz für dich. Wenn du noch etwas an deine Fans loswerden möchtest, schieß los:

Ich bin erfreut, dass so viele Fans und Filmfreunde immer noch die Filme gucken, die ich gemacht habe. Ich weiß, dass einige der alten Filme heutzutage selbst bei jungen Leuten genauso beliebt sind wie bei den älteren Semestern. Solange die Filme den Zuschauern Spaß machen, bin ich glücklich.